ADHS bei Erwachsenen

Heinrich Hoffmann (*1809 – †1894), Zappelphillipp

Das Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom ist eine genetisch geprägte Störung der Fähigkeit, aufmerksam zu sein und sich anforderungsorientiert zu konzentrieren.
Der genetischen Prägung entsprechend äußern sich die mit ADHS verbundenen ersten Auffälligkeiten bereits im früheren Kindesalter. Entgegen bisherigen Annahmen bleiben die Symptome bei ca. 60 Prozent der Betroffenen über die Pubertät hinaus bis ins Erwachsenenalter bestehen. 

Die mit ADHS einhergehende Beeinträchtigung, auf bereits gespeicherte Gedächtnisinhalte zuzugreifen, verursacht im Alltag der Betroffenen Verunsicherung und Störungen des Selbstwertgefühls, gefolgt von Stimmungsschwankungen und Impulsivität.

Das Symptom der motorischen Unruhe und der damit verbundenen Hyperaktivität kann dabei im Erwachsenenalter entweder in den Hintergrund treten oder aber durch ein quälendes Gefühl der inneren Unruhe (ohne sichtbare motorische Abreaktion) ersetzt werden.

Nach heutigen wissenschaftlichen Annahmen bildet die Grundlage des ADHS eine genetisch bedingte Störung des Gehirnstoffwechsels mit einer Beeinträchtigung der Botenstoffe Dopamin und Noradrenalin. Im Hinblick darauf werden sogenannte Psychostimulantien bei der medikamentösen Therapie des ADHS eingesetzt. Neben der verhaltenstherapeutisch ausgerichteten Therapie und Hilfestellungen bei ADHS müssen vor allem die Folge- und Begleiterkrankungen der Störungen wie Angst, Depression, Sucht, soziale Phobie sowie Burnout und sämtliche Burnout-assoziierte Störungen den individuell abgestimmten Therapieansätzen zugeführt werden.

Diagnosesicherung, Verhaltens- und Konfliktanalyse, umfassende Aufklärung, die Bearbeitung der Auswirkungen des ADHS auf die individuellen Lebensbereiche und die Erarbeitung von Strategien zur Verbesserung des Selbstmanagements in Verbindung mit weiteren Pfeilern für ein ADHS-gerechtes Leben bilden den Rahmen meiner Therapiegestaltung.

Falls erforderlich und vom Patienten gewünscht, integriere ich in mein Behandlungskonzept auch die Verordnung von Medikamenten.