Somatoforme Erkrankungen

„Mein Magen tut weh, die Leber ist geschwollen, das Kopfweh hört nicht auf und wenn ich von mir reden darf: Ich fühl mich auch nicht wohl.“

Karl Valentin

Albrecht Dürer(*1471 – †1528 ), Der kranke Dürer

Der Aphorismus von Karl Valentin ist ein Zeugnis der bis heute in unserer Gesellschaft oft gelebten Trennung von Körper und Seele. Wie kränkend – und manchmal frustrierend – erscheint uns die Macht des Körpers, der uns den Spiegel vorhält, um uns zu zeigen, wie wenig wir „Herr in unserem eigenen Hause sind“.

Für zahlreiche körperliche Beschwerden finden sich, trotz sorgfältiger körperlicher Diagnostik, keine organischen Ursachen. Es handelt sich dabei in einem hohen Prozentsatz um sogenannte somatoforme Störungen, bei denen psychische Konflikte auf der körperlichen Bühne ausgetragen werden. 

Dabei treten am häufigsten Beschwerden des Magen-Darm-Traktes, des Herz-Kreislauf-Systems teilweise in Verbindung mit Schmerzen, Müdigkeit, Schlafstörungen und Schwindel auf. Häufig zeigen sich die Symptome aber auch als Schmerzstörungen im Zusammenhang mit orthopädischen, gynäkologischen, zahnmedizinischen und internistischen Krankheitsbildern auf. Dabei sind die Schmerzen keinesfalls eingebildet oder vorgetäuscht. Vielmehr handelt es sich bei all diesen Krankheiten um Beschwerdebilder mit komplexen multifaktoriellen Entstehungsgeschichten.

Ihr gemeinsamer Nenner wird ausschließlich durch psychosomatische Denkmodelle verstehbar und ist durch psychotherapeutische Behandlungsansätze zu lindern oder zu beheben. Gemeinsam mit Ihnen werde ich nach umfassender bio-psycho-sozialer Anamnese alle notwendigen therapeutischen Elemente einbringen, damit Sie Ihre komplexe psychosomatische Erkrankung überwinden können. 

Wesentliche Aspekte der Therapie sind der Ausbau Ihres psychosomatischen Gesamtverständnisses, die Bearbeitung der hinter den körperlichen Beschwerden stehenden unbewussten Konflikte sowie verhaltenstherapeutische Elemente. Dazu gehören die kognitive Umstrukturierung, Selbstsicherheitstraining und die Krankheitsbewältigung durch Neubewertung der körperlichen Beschwerden. Dies alles kann in Verbindung mit dem Erlernen von Entspannungstechniken sowie imaginativen Übungen und – falls notwendig – unterstützt durch eine medikamentöse Therapie erfolgen.